#FirstLeap mit der Leap Motion

Als die Leap Motion Ende Juli auf meinem Schreibtisch landete, wurde meine Vorfreude erfüllt und ich hatte endlich die Gelegenheit erste Erfahrungen damit zu sammeln. Einen kurzen Überblick und meinen Erfahrungsbericht stelle ich euch in diesem Artikel vor.

Was ist die Leap Motion?

Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, was die Leap Motion ist und welche Interaktionsmöglichkeiten dadurch gegeben werden, lohnt es sich vor allem zunächst das offizielle Video dazu anzuschauen:

 

Mit einem vergleichsweise niedrigen Preis von rund 74€ bietet die Leap Motion einen günstigen Einstieg in die berührungslose Interaktion. Dabei fällt sofort positiv auf, dass sie sowohl unter Windows 7 & 8, Mac als auch unter Linux (aktuell) verwendet werden kann.

Technische Details

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Ähnlich der Kinect arbeitet auch die Leap Motion mit Infrarot-Sensoren, ob Hände, Finger und Werkzeuge zu erfassen. Es ist möglich gleichzeitig zwei Hände und 10 Finger oder Werkzeuge zu erfassen. Ein Werkzeug ist dabei schmaler und länger als ein Finger.

Erfasst werden Hände und Finger in einer Reichweite von 25mm bis 600mm über dem Zentrum der Leap Motion. Dabei wird der Raum in einer invertierten Pyramide gescannt.
Außerdem gibt es vier Gesten, die von Haus aus erkannt werden können:

  • Swipe
  • Circle
  • KeyTap (hoch und runter)
  • ScreenTap (nach vorn)

Für weitere Gesten ist die eigene Fantasie und Kreativität gefragt – die können bzw. müssen selbst für die eigene Anwendung implementiert werden.

Airspace

Am 22. Juli ist mit dem offiziellen Auslieferungstermin der Leap Motion auch der Airspace für die Benutzer verfügbar gemacht worden. Er ist der Ort, an dem man sich die Applikationen kaufen und herunterladen kann, die speziell für die Interaktion mit dem Gerät ausgelegt sind. Unter anderem finden sich dort auch kostenlose Programme, die das gesamte Betriebssystem über die Leap Motion steuern lassen. Im Airspace befinden sich dafür derzeit Apps für Windows und Mac, jedoch hat Joaquim Rocha die Steuerung von einem GNOME 3 Desktop mit Hilfe der Leap Motion programmiert und ein Video davon bei YouTube hochgeladen.

Darüber hinaus ist der Airspace offen für eigene Apps und Varianten für Betriebssystem-Steuerungs-Apps!

Anwendungsfälle

Eine berechtigte Frage, die sich stellt, ist welche Anwendungsfälle es für die Leap Motion gibt. Ich habe eine kurze Liste mit Anwendungsfällen zusammengestellt, von denen ich denke, dass sie die Hauptanwendungsfälle gut treffen:

  • Betriebssystem-Steuerung
  • Büro-Programme (z.B. für Powerpoint)
  • Spiele
  • Musik
  • Lernsoftware
  • … ?

Die drei Punkte und das Fragezeichen habe ich bewusst verwendet. Es gibt sicherlich noch den einen oder anderen Anwendungsraum, den ich jetzt nicht berücksichtigt habe oder der noch erschlossen werden muss. Vor allem steckt aber auch noch großes Potential in der Leap Motion, dass geweckt werden will.

Eigene Applikationen schreiben

Um selbst Applikationen für den AirSpace oder den Eigenbedarf programmieren zu können, ist es notwendig, sich im Entwickler-Portal anzumelden. Von dort aus kann man sich das SDK kostenfrei herunterladen und mit Hilfe der Einstiegstutorials direkt loslegen. Dabei ist es möglich, zwischen vielen Programmiersprachen zu wählen:

  • C#
  • C++
  • Java
  • JavaScript
  • Objective-C
  • Python

Im Entwicklerforum und der Linksammlung, die auch auf der Webseite zu finden sind, gibt es bereits eine große Sammlung von Links zu Blogbeiträgen anderer Entwickler und verschiedene Diskussionen bei denen man sich weitere Codebeispiele anschauen und inspirieren lassen kann. Zudem bieten die Einstiegsseiten der Webseite Informationen zur Einrichtung der Entwicklungsumgebung unter verschiedenen Plattformen und IDEs. Die Einstiegshürde ist damit recht niedrig gehalten und man kann gewissermaßen sofort losentwickeln. Es braucht nur noch eine Idee – aber das ist ja immer so.

Mein erster Eindruck

Mein #FirstLeap1 war beeindruckend für mich. Die Demo-Applikation auszuprobieren hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern war auch spannend anzusehen. Auch meine Kollegen hatten ihren Spaß damit. Die Bedienung war zu Beginn jedoch sehr ungewohnt und holprig. Das mag auch daran liegen, dass ich das haptische Feedback ein wenig vermisst habe. Dennoch war ich durchaus positiv überrascht, wie gut man den Rechner mit Hilfe von „Touchless for Windows“ bedienen konnte. Dabei habe ich auch festgestellt, dass die Bedienung mit einem Stifte ein wenig genauer und einfacher war.
Insgesamt habe ich einen sehr guten ersten Eindruck bekommen. Das volle Potential der Leap Motion ist zudem noch längst nicht ausgereizt. Und wer weiß? – Vielleicht ist das ja auch die Zukunft der Steuerung von Computern.

Dein Part!

Sag mir deine Meinung! Findest du, dass die Leap Motion die Zukunft ist? Oder meinst du, dass der Hype wieder verschwindet? Welche Anwendungsfälle könntest du dir vorstellen, die nutzbringend sind? Hattest du eventuell schon selbst die Möglichkeit, die Leap Motion auszuprobieren? Wie war dein erster Eindruck?

Ressourcen


Leap Motion – Webseite

Entwickler-Webseite


Fußnoten

  1. #FirstLeap ist der Hashtag unter dem das Leap Motion Team aufgerufen hat, die eigenen ersten Erfahrungen mit der Leap Motion zu dokumentieren und zu verbreiten. []
Marlene Knoche Verfasst von:

Informatikerin mit Hang zur Kunst. - Theaterbegeistert, mag Katzen und Kaffee.

Ein Kommentar

  1. 20. August 2013
    Antworten

    Mh tolle Sache – damit läßt es sich scheinbar sehr angenehm arbeiten. Bei einigen Arbeiten die per Kinect gesteuert werden scheitert es ja oft an zu großen Datensätzen – wenn aber natürlich nur de Hände getrackt werden, ist das solche Navigationsaufgaben schon wirklich sehr angenehm. Sieht auch sehr spaßig aus. Ein weiter Anwendungsfall könnte beim Agieren in einer VR-Umgebung sein – Grab-Gesten und 3D-Modelle drehen usw. Oder auch das Navigieren durch große Datensätze.

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