Was siehst du? – Ein Wettbwerb

Vor ein paar Tagen bin ich über folgenden Wettbewerb gestoßen:„Was siehst du?“

Das Offensiv-Studenten-Netzwerk der Hochschule Zittau-Görlitz hat diesen Wettbewerb ausgerufen und ich dachte, dass ich diese Gelegenheit nutze, um mal wieder den eine kleine Kurzgeschichte zu schreiben.

Als Vorlage für die Geschichte gibt es auf der Wettbewerbsseite ein Foto mit einem Mann, einem Hund neben einer großen Reisetasche und im Hintergrund sieht man ein kleines Geschäft. – Schaut es euch am besten selbst an.

Und da ich euch meinen Text nicht vorenthalten möchte, gibt es ihn hier für euch. Viel Spaß beim Lesen!


Heimweg

Das man es leichter hat, wenn man kleinere Taschen trägt, wie der Mann neben mir, hätte ich mir denken können. Aber wenn ich endlich Zuhause angekommen bin, wird sich der weite und beschwerliche Weg gelohnt haben, den ich mit dieser großen Reisetasche auf mich genommen habe. Immerhin hatte ich etwas schönes darin. Vielleicht wird es schon kaputt sein, wenn ich da bin. Aber es kam auch nicht darauf an, ob es ganz war oder nicht. Es ging nur darum, dass es einfach da war. Der Mann, der sich neben mich gestellt hatte und in seiner kleinen Tasche kramte wirkte allerdings recht zufrieden damit. Er sah nicht aus, als bräuchte er eine Pause vom Tragen. Im Gegenteil. So wie es aussah, konnte er wohl noch Kilometer für Kilometer mit dieser Tasche unterwegs sein.Ich war froh über meine Pause auf dem kühlen Boden. Aber auch der Mann schien eine Pause zu machen. Und seine Tasche faszinierte mich. Was wohl darin sein mochte? Ob es auch so wertvoll war wie das, was in meiner Tasche war? Fragen konnte ich ihn nicht. Auch, wenn ich es gern getan hätte. Er blickte zu mir herüber und lächelte. Ich blickte ihn ebenso an. Er schob seinen Hut zurecht und machte sich wieder auf den Weg und verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Jetzt wusste ich, dass es auch für mich Zeit war, mich wieder auf den Weg zu machen. Ich schnappte die Griffe meiner Reisetasche und zog weiter Richtung Heimat.

Marlene Knoche Verfasst von:

Informatikerin mit Hang zur Kunst. - Theaterbegeistert, mag Katzen und Kaffee.

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