Texte 3. Open MIC Night Görlitz

Last updated on 11. November 2014

Hier folgen die beiden Texte, welche ich bei der 3. Open MIC Night in Görlitz vorgetragen habe.

001 – Cello

Du lehnst dich sacht an meinen Körper,
ich spüre dich in vollem Klang,
dich zu beschreiben, fehlen die Wörter,
so lieblich schön ist dein Gesang.

Es vibriert in mir wenn du erklingst,
so sehr sind wir verbunden.
Wenn du deine Saiten schwingst,
kann ich deinen Geist erkunden.

Dein Hals auf meiner Schulter liegt,
angelehnt so voller Glück.
Jeder Ton so leicht im Raume fliegt,
und kommt dann in mein Herz zurück.

Und meine Beine, sie umschlingen
deinen schönen Körper zart.
Möcht Tag und Nacht mit dir verbringen,
du verzauberst mich mit deiner Art.


Ode an den Kaffee

Vor mir sehe ich eine Tasse. Gefüllt mit meinem schwarzen Gold. Kaffee. Es ist heiß und kleine Dampfwolken steigen aus meiner großen Tasse auf. Schon beim Betrachten meines geliebten Heißgetränkes läuft mir das Wasser im Mund zusammen und meine Sinne stellen sich auf ein Geschmackserlebnis der besonderen Art ein. Meine Lippen öffnen sich und ich setze schwungvoll und doch sinnlich die Tasse an meinen Mund. Immer in der Erwartung, dieses Genusserlebnis noch einmal wahrnehmen zu dürfen. Noch bevor ich mich von dem Geschmack meines schwarzen Goldes überzeugen kann, dringt der überwältigend appetitanregende Duft durch meine Nase und erfüllt mich mit einem berauschenden Gefühl, welches sich in meinem ganzen Körper wohlig ausbreitet. Zögerlich berühre ich mit meiner Zungenspitze mein schwarzes Gold, bevor ich dann einen kleinen, genüsslichen Schluck vorsichtig in meinen Rachen schicke. Auf meiner Zunge spielen alle Geschmacksknospen verrückt. Dieses wunderbare Aroma breitet sich im ganzen Mund aus und erfüllt mich mit einer Art Glückshormon, dass durch den bitteren Geschmack meines starken Kaffees unterstrichen und dabei wunderbar betont wird. Mit jedem Schluck, den ich nehme, wird dieses unglaublich positive Gefühl intensiver und das Geschmackserlebnis lässt mich in eine Art Trance versinken. Ich fühle mich angenehm leicht und frei. Auf eine ganz besondere Art und Weise befreit von allen Sorgen und Ängsten, die jeder Tag mit sich bringt. Ich spüre wie jeder einzelne Tropfen sich in meinem Mund verteilt und dann langsam in meinen Hals entlangwandert. An meinen Lippen kleben noch einzelne verirrte Tropfen meiner geliebten Flüssigkeit und ich entferne sie sinnlich, indem ich mit meiner Zunge zart über meine Lippen fahre. Ich schließe meine Augen und nehme alle diese Empfindungen nun in einem erneuten Schluck meines Kaffees noch intensiver auf als zuvor. Der Geruchs- und der Geschmackssinn können sich nun vollkommen entfalten. Ich spüre förmlich wie meine Seele Flügel bekommt und dahinschwebt in einem Schwall aus Empfindungen. Der Geschmack kitzelt meine Geschmacksknospen noch stärker und ich beginne meine Umwelt komplett verändert aufzunehmen. Alles wird plötzlich klar und ich bin glücklich.

Ende.

Marlene Knoche Verfasst von:

Informatikerin mit Hang zur Kunst. - Theaterbegeistert, mag Katzen und Kaffee.

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.